Last Updated on 14. November 2024 by Christian Smoly
Wir leben in einer Zeit, in der unser Alltags-Rhythmus zunehmend schneller und damit hektischer wird. Das führt zu einer großen Belastung des Nervensystems. Ohne genügend Erholung gelingt es nicht mehr, Stress-Faktoren einzudämmen. Warum ist Erneuerung, also Regeneration, aber so wichtig? Wie wirkt sich das Zusammenspiel von Gehirn und Nervensystem auf unsere Gesundheit aus? Können wir aktiv und dauerhaft positiv unser Wohlbefinden beeinflussen?
Wie neuronale Heilung vor sich geht. Der aktuelle Stand der Wissenschaft.
Unser Gehirn ist der Chef unseres Körpers und gemeinsam mit dem Nervensystem so eingerichtet, den Körper vor Gefahren zu schützen. Um unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Wir besitzen ein robustes, komplexes Netzwerk aus Nerven, in dem ständig Selbstheilung vor sich geht. Es wird repariert, erneuert und geheilt. Unser „innerer Arzt“ kann viel. Neuronale Prozesse laufen ununterbrochen ab: unbewusst und blitzschnell und lebenserhaltend. Im Hintergrund. Neuronale Heilung bedeutet, dass aufgrund von Vorgängen in den Nerven ohne unser bewusstes Zutun Heilung stattfindet. Informationen aus dem ganzen Körper werden zum Gehirn gesendet, interpretiert und als Reaktion neue Vorgänge im Körper eingeleitet. Alle Informationen werden augenblicklich einer „Gefahren-Analyse“ unterzogen und entweder als bedrohlich oder sicher; vorhersehbar oder nicht vorhersehbar; klar oder unklar eingestuft.
Sind diese eingehenden Informationen zum Beispiel aufgrund von Dauerstress einseitig, werden wir aus der Bahn geworfen, weil die körperlichen Prozesse genau diesem Input angepasst werden: Nacken-Verspannung; Atemnot; Bauchschmerzen. Das gesunde Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung ist in Schieflage. Das Gehirn kann dieses Gleichgewicht ohne ausreichend Ruhezeiten nicht länger optimal regulieren. Schenken Sie daher unbedingt Ihrer Gesundheit viel Achtung.
Bedeutung des Vagusnervs
Der Vagusnerv spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation verschiedener Körperfunktionen und der Stressbewältigung. Als Teil des parasympathischen Nervensystems ist er maßgeblich an der „Entspannungsreaktion“ des Körpers beteiligt.
Stress und neuronale Heilung
Chronischer Stress kann das Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems stören und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Die Fähigkeit des Körpers, mit Stress umzugehen (Resilienz), hängt stark von der Aktivität des Vagusnervs ab. Menschen mit einer höheren Vagusnerv-Aktivität zeigen eine bessere Stressresistenz und Erholungsfähigkeit.
Darm-Hirn-Achse
Der Vagusnerv spielt eine wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Darm und Gehirn. Diese Verbindung, bekannt als Darm-Hirn-Achse, erklärt, warum emotionaler Stress oft Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt hat.
Klinische Anwendungen aktuell
In der klinischen Praxis wird die Vagusnervstimulation (VNS) bereits bei bestimmten Erkrankungen eingesetzt:
- Epilepsie und Depression: Die invasive Form der VNS ist in Deutschland als Kassenleistung für therapieresistente Formen dieser Erkrankungen zugelassen.
- Forscher untersuchen die Wirksamkeit der VNS bei verschiedenen anderen Erkrankungen, darunter Tinnitus, Vorhofflimmern, Schmerzen und kognitive Störungen. Allerdings sind die Ergebnisse noch nicht eindeutig genug, um breite klinische Empfehlungen zu geben.
Neuere Studien konzentrieren sich auf die nicht-invasive Vagusnervstimulation (taVNS), die über die Ohrmuschel erfolgt. Diese Methode könnte potenziell bei der Behandlung von Depressionen, der Schmerzreduktion und der Verbesserung der Gedächtnisleistung helfen. Allerdings sind umfangreiche klinische Studien erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Methode zu bestätigen.
Zusammengefasst: Die Bedeutung des Vagusnervs für die Gesundheit und das Wohlbefinden wird in der Forschung weiterhin intensiv untersucht, und es werden laufend neue Erkenntnisse gewonnen.
Stress ist gut. Dauerstress macht krank
Dauerstress macht krank. Folgende Symptome können auftreten: ungewollte Gewichtszunahme, Angst- und Erschöpfungszustände, schlechtes Körpergefühl, erhöhter Blutdruck, Verdauungsprobleme, ständige Alarmbereitschaft mit einhergehenden Schlafstörungen. Sie sind Endergebnis vieler neuronaler Prozesse im Gehirn und Nervensystem. Quelle: Neuronale Heilung
Haben wir zu viel Stress oder fühlen wir uns gestresst, kommt es zu einer unverhältnismäßigen Aktivierung der sympathischen Anteile in unserem vegetativen Nervensystem. Nervensystem: Zentrales (Gehirn und Rückenmark) und peripheres Nervensystem: somatischer Teil, zuständig für Bewegung; vegetativer Teil, zuständig für autonome Funktionen. Hierbei drei Unterteilungen: Darmhirn; Sympathikus (für Aktion, Leistung verantwortlich) und Parasympathikus (für Entspannung, Ruhe sorgend)
Die Fähigkeit, mit Stress-Faktoren und Schicksalsschlägen gut umzugehen, nennt man Resilienz (Widerstandsfähigkeit). Je besser die Fähigkeit, Informationen aus dem Körper-Inneren richtig zu interpretieren, desto gesünder sind wir. Wie kann also jeder ein gesundes Verhältnis von Sympathikus und Parasympathikus unterstützen?
Ruhezeiten sind notwendig
Dieser Zustand des Gleichgewichts ist Grundlage für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Es geht darum, ein inneres Gleichgewicht zwischen Leistung und Erholung aufrechtzuerhalten. Wir müssen für Ruhezeiten sorgen, sie sind immens wichtig, lebensnotwendig. Wenn Sie also Pausen für Ruhe und Entspannung einhalten, dann wird der Parasympathikus aktiviert und die regenerativen Prozesse eingeleitet. Der damit einhergehende pharmakologische (heilende) Effekt für unseren Körper ist erwiesen. Unsere Selbstheilungskräfte werden aufgrund dieser neuronalen Prozesse aktiviert und Selbstheilung kommt in Gang. Zum Beispiel werden entzündungshemmende Signale gesendet, die unbedingt erforderlich für unser allgemeines Wohlbefinden sind. Stets geht es um eine möglichst optimale Balance von Sympathikus und Parasympathikus. Ja, unser Leben ist ein Balance-Akt. Eine Redensart, in der in aller Kürze die ganze Wahrheit über Selbstheilung steckt.
Was neuronale Heilung bedeutet
Gesundheit als reine Gehirn- und Nervensache: Die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften beweisen: Die Wahrnehmung der inneren Körper-Vorgänge bildet die Grundlage für unsere Widerstandsfähigkeit. Eine bessere Verarbeitung der Umwelt- und Körper-Informationen ist die Basis, auf der neuronale Gesundheit aufbaut. Dieses Wissen wird dann praktisch für jede neuronale Heilung eingesetzt. Neuronale Heilung bedeutet, dass bei Beschwerden sich die Heilung aufgrund von neuronalen Prozessen entfaltet. Neuronale Heilung ist nichts anderes als der „innere Arzt“. Unserer innerer Arzt hilft ununterbrochen und ist ein großartiger Heiler. Wir können dieses Wissen nutzen, um selbsttätig mithilfe von einfachen Körper-Übungen Stress-Symptome, Schmerzen, Ängste und Depressionen in den Griff zu bekommen. Jederzeit Selbstheilung ermöglichen kann jeder.
Das Netzwerk für unsere Selbstheilung.
Wir sind eine leistungsorientierte Gesellschaft. Das ist eine Binsenweisheit. Ebenso allgemein bekannt ist die Tatsache, dass es deshalb rasant zu einem Ungleichgewicht zwischen Parasympathikus und seinem Gegenspieler, dem Sympathikus kommen kann. Jeder ist gefordert, beim derzeitigen Lifestyle im Lot zu bleiben. Um wieder ein Gleichgewicht herstellen zu können, gibt es einen Vermittler zwischen den beiden Gegenspielern. Es ist die Inselrinde, ein kleines abgegrenztes Hirnareal. Es liegt wie eine Insel tief in der Hirnrinde (Kortex). Sie ist erst in den vergangenen Jahren ins Zentrum der Forschung gerückt, weil sie es ist, die das Zusammenwirken von Sympathikus und Parasympathikus steuert.
Woher bekommt sie ihre Informationen? In welchem Nerven-Netzwerk laufen diese Vorgänge zwischen Gehirn und Nervensystem ab? Der Bote ist der Vagusnerv, der zugleich das Netzwerk bietet, in dem neuronale Heilung, also Selbstheilung passiert. Es ist der Einzige, der als Nervenstrang mit all seinen Verästelungen (daher der Name, lateinisch vagari für umherschweifen) sowohl Teil des peripheren Nervensystems als auch des zentralen (Hirnnerv) ist. Der Vagusnerv ist Teil des Parasympathikus. Er liefert Informationen aus allen lebenswichtigen Körperregionen: Atmung, wohl der lebenswichtigste Prozess. Herzschlag. Magentätigkeit.
Der Vagusnerv ist unser Selbstheilungsnerv
Der Vagusnerv ist der wichtigste Informant für das Gehirn. Und zugleich Vermittler. Weil er Körpervorgänge im Auftrag des Gehirns veranlasst. Das Gehirn wiederum verschafft sich vorwiegend mithilfe des Vagusnerv einen wahren Überblick, was genau im Inneren passiert. Das wird als Interozeption bezeichnet. Wahrnehmung und Regulierung des inneren Zustands des Körpers. Die bestmögliche Regulierung als Basis unserer Gesundheit findet in der Inselrinde statt: Hauptsitz der Interozeption.
Inselrinde als Zentrum und Regulator der Interozeption und Vagusnerv als Vermittler zwischen Gehirn und Körper bilden die begriffliche Dreieinigkeit für unsere Gesundheit. Läuft also umgangssprachlich dieses „Werkl“ rund, dann ist alles okay, wir fühlen uns wohl. Stottert es, dann kommt es zu den bereits angesprochenen Nebenwirkungen, die unsere Gesundheit angreifen. Arbeitet der Vagusnerv reibungslos, sind wir des Lebens froh. Daher wird er auch als Selbstheilungsnerv bezeichnet. Das WICHTIGSTE: Wir können aktiv dazu beitragen, dass alles gut läuft. Organisieren Sie für sich Ruhezeiten.
Aufgrund dieser Forschungen hat sich zu Recht ein Hype zu dieser Thematik entwickelt. Meines Erachtens ist damit entscheidend das Feld für alle zukünftigen Forschungen zur Wahrheit über Selbstheilung abgesteckt. Wir haben es selbst in unserer Hand. Wir selbst können am besten beurteilen, wie es um unsere Gesundheit steht.
Schaltzentrale ist die Inselrinde
Der Vagusnerv hat die Vermittler-Rolle inne, bringt und sendet Informationen. Das Gehirn besitzt mit der Inselrinde die Schaltzentrale. Das Gehirn ist Chef des Körpers. (siehe oben) Es reguliert die Funktionen des Körpers. Eine Auswahl, wofür die Inselrinde zuständig ist:
- Atmung
- Gleichgewicht von Sympathikus und Parasympathikus
- Interozeption
- Blutdruck
- Verdauung
- Gleichgewichtssinn
- Immunsystem
Liegen Fehlfunktionen wie Sodbrennen, Atembeschwerden oder Aufmerksamkeitsstörungen vor, können wir die Inselrinde aktiv so beeinflussen, dass die Beschwerden verschwinden und sich wieder eine Balance zwischen Aktivität und Passivität einstellt. Die Stellen für die einzelnen Gesundheits-Aspekte sind lokalisiert. So weiß man ganz genau, wo sich in der Inselrinde der Bereich befindet, der zum Beispiel für unseren Geruchs- und Geschmackssinn zuständig ist. Fazit: Für einzelne gesundheitliche Probleme gibt es also jeweils eine wissenschaftlich fundierte Therapie in Form einer speziellen Übung. Nutzen Sie diese Erkenntnisse der Neurowissenschaften und bleiben Sie sicher gesund.
Damit ist die wissenschaftliche Grundlage für „sichergesund“ eingerichtet.
Nerven sind lernfähig
Und das Beste ist: Die Nerven sind lernfähig. Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns zu lernen, sich selbst zu ändern und neuen, gesunden Bedingungen anzupassen. Neues zur Gewohnheit machen, dauert circa sechs bis acht Wochen. Weil das Gehirn und damit Sie bis ins hohe Alter in der Lage sind, für ein stressreduziertes, gesundes, glückliches Leben zu sorgen. Es gibt also keine Ausrede.
Setzen Sie diese erfreulichen Tatsachen um. Die ohnehin bloß bestätigen, was jeder intuitiv erlebt: Jede dauerhafte einseitige Belastung unseres Körpers führt zum Krank-sein. Und wer will krank sein?
Sich auf den Weg machen.
Ja, mein Exemplar ist an den Seiten schon etwas aufgebogen. Eindeutig ein Arbeitsbuch. Seit circa zwei Wochen besitze ich das Buch und nehme es täglich für meine Übungen zur Hand. Die ersten 30 Seiten sind Theorie: hier zusammengefasst. Ab jetzt interessieren mich die restlichen 270 mit den Übungen. Konsequentes Üben ist angesagt. „Es hat sich noch niemand gesund gelesen.“ (Seite 7)
Auf dieser Website habe ich bereits die für mich lebenswichtigste Übung präsentiert. Wieder zu Atem kommen. Für die stetige Verbesserung der inneren Wahrnehmung nehme ich mir als Nächstes folgenden Abschnitt vor: Den Vagusnerv mobilisieren. (Seite 102) Damit will ich einen reibungslosen Informationsfluss zwischen meinem Körper und mir erreichen. Für bessere dauerhafte Gesundheit. Meine Erfahrungen dazu in diesem Blog-Beitrag über den Vagusnerv
Buch Neuronale Heilung
Die Autoren Lars Lienhard, Ulla Schmid-Fetzer und Dr. Eric Cobb erklären in ihrem Buch, wie das Gehirn und Nervensystem alle körperlichen Prozesse steuern und durch spezifisches Training optimiert werden können. Der Vagusnerv spielt dabei eine zentrale Rolle, da er die meisten Organe reguliert und zusammen mit der Inselrinde unsere Selbstwahrnehmung ermöglicht. Das Buch enthält über 100 Übungen zum Training von Vagusnerv und Inselrinde, die bei verschiedenen Beschwerden wie Depressionen, Ängsten, Verdauungsproblemen und Schmerzen helfen sollen.
Mehr erfahrenFAQ: Vagusnerv, Neuroplastizität und Stressmanagement
Wie stimuliert man den Vagusnerv effektiv?
Es gibt verschiedene Methoden zur Stimulation des Vagusnervs:
- Langsame Bauchatmung (etwa 6 Atemzüge pro Minute)
- Summen, Singen oder Gargling. Es wird empfohlen, 10 bis 30 Sekunden zu gurgeln, um eine spürbare Wirkung zu erzielen.
- Kaltwasserexposition im Gesicht
- Regelmäßige Meditation
- Progressive Muskelentspannung
- Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
Die Vagusnervstimulation kann die Produktion des neurotrophen Faktors BDNF (brain-derived neurotrophic factor) fördern, der eine Schlüsselrolle bei der Neuroplastizität spielt. BDNF, kurz für Brain-Derived Neurotrophic Factor, ist ein Protein, das zum Überleben bestehender Neuronen beiträgt und das Wachstum und die Differenzierung neuer Neuronen und Synapsen fördert. Es gehört zur Familie der Neurotrophine, einer Gruppe von Wachstumsfaktoren, die die Entwicklung und Funktion des Nervensystems beeinflussen. Schmerzverarbeitung: BDNF ist an der Modulation von Schmerzsignalen beteiligt. BDNF schützt Neuronen vor Schäden und programmiertem Zelltod (Apoptose). BDNF stärkt die Verbindungen zwischen Neuronen (Synapsen) und verbessert die Kommunikation zwischen ihnen. Dies ist essenziell für Lernen und Gedächtnis.
Welche wissenschaftlichen Belege gibt es für die Vagusnervstimulation?
Zahlreiche klinische Studien belegen die Wirksamkeit der Vagusnervstimulation, insbesondere bei:
- Depressionen (FDA-zugelassen seit 2005). Diese Ergänzung mit „FDA-zugelassen seit 2005“ bei der Behandlung von Depressionen unterstreicht die wissenschaftliche Fundierung der Vagusnervstimulation.
- Epilepsie (medikamentenresistent)
- Chronischen Entzündungen
- Angststörungen
- Blutdruckregulation
- Chronischen Schmerzen (z. B. Fibromyalgie, Migräne)
Wie beeinflusst der Vagusnerv unsere Emotionen?
- Reguliert die Herzfrequenzvariabilität
- Reduziert Stresshormone
- Aktiviert den Parasympathikus
- Verbessert die emotionale Regulation
- Steigert positive Sozialinteraktionen
- Beeinflusst die Freisetzung von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin
Welche Rolle spielt die Inselrinde bei der Stressbewältigung?
Die Inselrinde ist ein wichtiger Teil des Gehirns. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei einer Vielzahl von Funktionen, darunter emotionale Verarbeitung, Selbstwahrnehmung, Entscheidungsfindung und soziale Kognition. Ihre Lage tief im Gehirn, gefaltet innerhalb des Sulcus lateralis, unterstreicht ihre evolutionäre Bedeutung.
Die Inselrinde wird oft als Brücke zwischen Körper und Geist betrachtet, da sie sensorische Informationen aus dem Körper integriert und diese mit höheren kognitiven Prozessen verknüpft. So ist sie beispielsweise an der Wahrnehmung von Schmerz, Hunger, Durst und auch an komplexeren Gefühlen wie Ekel oder Empathie beteiligt. Schädigungen der Inselrinde können zu vielfältigen Beeinträchtigungen führen, von der Unfähigkeit, Emotionen zu erkennen, bis zu Störungen des Sozialverhaltens. Die Bedeutung der Inselrinde für die Stressbewältigung:
- Verarbeitet Körpersignale
- Koordiniert Stressreaktionen
- Vermittelt zwischen Emotion und Körperreaktion
- Unterstützt die Selbstwahrnehmung
- Beeinflusst die autonome Regulation
- Spielt eine Rolle bei der Kopplung von Signalen des Magens mit dem Gehirn
Wie fördert man die Neuroplastizität?
Bewährte Methoden zur Förderung der Neuroplastizität sind:
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Erlernen neuer Fertigkeiten
- Ausreichend Schlaf
- Gesunde Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren
- Soziale Interaktion
- Vagusnervstimulation (kann die neuronale Plastizität beeinflussen)
Erwähnung der transkutanen Vagusnervstimulation (tVNS). Die Forschung zur nicht-invasiven Vagusnervstimulation, insbesondere zur transkutanen Vagusnervstimulation (tVNS), zeigt vielversprechende Ergebnisse. Diese Methode könnte in Zukunft eine wichtige Rolle in der Behandlung verschiedener Erkrankungen spielen, darunter auch bei der Therapie von Depressionen und körperlichen Symptomen.